Was mir ein Dahlien-Strauß über das Blühen sagen wollte. Und woher haben diese Blumen eigentlich ihren Namen?
Blumen an der Ausfallstraße
Neulich, auf einem Feld zum Blumen-Selbst-Pflücken bei Freiburg: Dahlien in Rot, Weiß, Gelb und Pink, in Knospen und in voller Blüte. Ich nahm mir eines der Messer, die vertrauensvoll unangebunden dort lagen, und schnitt los.
Voll erblühte, aber auch Knospen sollten es sein, ich wollte noch ein paar Tage zusehen, beim Öffnen und Entfalten. Erst, als ich mit meinem Strauß den Acker verlassen wollte, sah ich das Schild: “Dahlien 70 Cent. Die Knospen gehen in der Vase nicht auf!”
Was für eine Verschwendung…
… dachte ich, und war ein bißchen traurig, denn diese Knospen würden nun gar nicht mehr aufgehen, weder in meiner Vase noch auf dem Feld. Ich schnitt noch ein paar mehr offene Blüten ab, und zahlte.
Zu Hause googelte ich das Problem, und tatsächlich, die meisten Blumenseiten waren einer Meinung: Dahlien muss man am Morgen schneiden, und Knospen gehen niemals auf. Ich verzettelte mich ein wenig beim Thema “Nährlösung”, dann gab ich auf.
Blühen: Geht manchmal doch
Am nächsten Morgen: Die erste Dahlienknospe hatte sich verändert. Die zweite folgte, binnen der nächsten Tage waren die meisten Knospen geöffnet und zeigten ihr farbiges Herz. Die meisten blühten ganz auf.
Was sagt mir das? Auch wenn alles dagegen spricht, entfalte dich. Gib, was du kannst. Auch, wenn es eine Vase statt eines Ackers ist: Ein bißchen Blühen geht immer, wer weiß, ob nicht mehr daraus wird.
Schwedischer Botaniker: Andreas Dahl
Bei der Dahlien-Recherche stieß ich auf ihren Namensgeber: Diese Blume ist nach dem schwedischen Botaniker Andreas Dahl benannt, der Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts lebte. Einer seiner Lehrer an der Universität Uppsala war Carl von Linné. Dahl arbeitete zusammen mit dem Botaniker Adam Afzelius an einer Neuauflage von Linnés “Flora Svecica”. (Vielleicht könnt ihr mal bei einem Wissens-Quiz damit punkten.)