Alle Artikel in: Leben

Warum schreibst du?

„Warum schreibst du (Romane, Kurzgeschichten oder was-auch-immer)?“, diese Frage hat Meike Blatzheim in ihrer aktuellen Blogparade gestellt. Hier ist (m)eine spontane Antwort auf diese Frage nach meinem persönlichen #schreibwarum. Meine Motivation: Dreifach.

1. Sich frei fühlen

Man nehme drei Worte, und bastele beliebig: Heizung, Kälte, und ein Umzug.

Au!“ mit einem leisen Schmerzensschrei zog sie ihre Hand zurück. Sie hatte sich an einer Rippe der Heizung gestoßen. Die Küche war der einzige Raum, in dem es in diesem Winter so warm wurde, dass sie mehrere Stunden durchschlafen konnte. In dem kleinen, kalten Wohnzimmer konnte selbst sie mit ihren 1,62 m wegen der schrägen Wände nur in der Mitte stehen. Doch für Zeltgemütlichkeit fehlte ihr in diesen Tagen nicht nur die Abenteuerlust, sondern auch die urlaubige Gewissheit, zu Hause einen erholsameren Platz zum Schlafen zu haben. Im noch kleineren, noch kälteren Schlafzimmer – Außenwand! – warteten ihre Umzugskisten darauf, dass sie sich ein Herz fasste und den Inhalt wenigstens einmal ansah. Also schlief sie schon seit Wochen zwischen Herd und der Rigips-Wand zum Badezimmer. Dort hatte sie ihre Matratze eingeklemmt, so nahe an der Heizung wie möglich. Zu nah. Sie massierte ihre Hand, und schlug eine neue Seite in ihrem Tagebuch auf. Mehr lesen...

Kirchenfenster_in_einer_Kirche,lila_beleuchtet.

Wir seh(n)en uns!  – Auf ein Wort mit der Sehnsucht

Wonach wir uns sehnen – das klingt oft zu groß, um wahr zu werden, oder zu fern, um es sich einzugestehen. Manche Sehnsucht bleibt, manche wandelt sich mit der Zeit. Sind das Kompromisse, Erfüllung oder Entwicklung? Ich wollte es genauer wissen, und habe der Sehnsucht ein paar Fragen gestellt.

Liebe Sehnsucht – wie sieht es gerade in dir aus?

Eine große Frage. Aber für große Fragen bin ich da. Die Corona-Pandemie hat mich sehr gefordert: Viele Menschen haben sich mit ihren Sehnsüchten (ich trete oft gleich im Plural auf) konfrontiert gesehen, weil sie schwerer zu befriedigen waren als früher. Von Begegnungen über Reisen, von beruflichen Plänen bis zur Sehnsucht nach einer Umarmung, und natürlich die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung, und nach Leichtigkeit. Da war alles dabei, ich war öfter in den Medien als sonst. Weil allen so vieles gefehlt hat. Und aktuell spüren die Menschen stark die Sehnsucht nach Frieden. Ich bin gerade sehr präsent. Ich muss zugeben: Das gefällt mir. Mehr lesen...

Haus an einem Fjord in Norwegen

Wo wir uns finden, ohne zu suchen

Wenn alles zu viel wird, ob persönliches Chaos oder große Krise, zieht es uns hinaus. Wo finden wir uns, wo sind wir aufgehoben? Ein Wald, ein Feld, ein Ufer, das genügt vielleicht schon.

Krisenorte

In Zeiten, in denen wir angespannt sind, gehen wir nach draußen. Um den Kopf freizukriegen, um unsere Gedanken zu ordnen. Menschen schreiben Reden auf Waldlichtungen, entscheiden sich für ein Job nach einem Spaziergang am Meer. Das tun sie nicht beim Shopping, beim Serienstreaming oder beim Squash. Je größer die Krise, desto eher tun das auch Menschen, die sonst nicht aus Straßen, Gebäuden und belebten Plätzen wegzukriegen sind. Eine Freundin erzählte mir einmal von ihrem „Krisenort“ in der Eifel, den Weg dorthin fände ihr Auto inzwischen von allein. Auch ich habe einen solchen Ort (nicht in der Eifel). Mehr lesen...

Bibliothek Schloss Drottningholm Schweden

Die Liebe zu Bibliotheken: Drottningholm und anderswo

Bibliotheken liebe ich sehr. Sie beruhigen und inspirieren zugleich, hier fühle ich mich sofort aufgehoben und richtig. Kindliche Prägung, vermute ich. Diese wirkt auch, wenn ich nur von außen reinschauen darf, wie auf Schloss Drottningholm.

Königliche und bürgerliche Bücherwände

In meiner Kindheit gingen wir jede Woche in die Bücherei unserer Pfarrgemeinde. Dort warteten zwei nette, ältere Damen zwischen ein paar engen Regalreihen auf mich und meine Schwester. Wenn wir uns Bücher ausgesucht hatten, stempelten die Damen das Rückgabedatum hinten ins Buch. Ich habe sie um ihren Job beneidet; mir wurde erst später klar, dass es wohl kein Job war, sondern ein Freizeitvergnügen. Mehr lesen...

Schwarzweiß-Foto von Dynamitstangen "Extradynamit" von alfred Nobel

Friedensnobelpreis 2018 – “Leaving the concept of shame”

Foto: Copyright © The Nobel Foundation
Image provided by the Nobel Foundation

Friedensnobelpreis 2018

Am 10. Dezember 2018 erhalten Denis Mukwege und Nadia Murad den diesjährigen Friedensnobelpreis, weil sie den Einsatz sexueller Gewalt als Waffe in bewaffneten Konflikten bekämpfen. Ein Nachsatz der Begründung berührte mich besonders.

Eine friedlichere Welt …

Berit Reiss-Andersen, die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, trat am 5.Oktober 2018 vor die Presse und verkündete, dass Denis Mukwege und Nadia Murad in diesem Jahr den Friedensnobelpreis erhalten. Mehr lesen...

Rote Dahlie, voll erblüht, mit Knospe, vor einem Teil einer Weltkarte.

Vom Blühen und von Dahlien

Was mir ein Dahlien-Strauß über das Blühen sagen wollte. Und woher haben diese Blumen eigentlich ihren Namen?

Blumen an der Ausfallstraße

Neulich, auf einem Feld zum Blumen-Selbst-Pflücken bei Freiburg: Dahlien in Rot, Weiß, Gelb und Pink, in Knospen und in voller Blüte. Ich nahm mir eines der Messer, die vertrauensvoll unangebunden dort lagen, und schnitt los.

Voll erblühte, aber auch Knospen sollten es sein, ich wollte noch ein paar Tage zusehen, beim Öffnen und Entfalten. Erst, als ich mit meinem Strauß den Acker verlassen wollte, sah ich das  Schild: “Dahlien 70 Cent. Die Knospen gehen in der Vase nicht auf!” Mehr lesen...

Aufzählung der Zutaten für Zimtschnecken

Tag der Zimtschnecke – Kanelbullens Dag

Zimtschneckentag – Kanelbullens Dag

Der vierte Oktober – bei uns oft ein Brückentag, ein Tag zur Pflege des Wiesn- oder des Muskelkaters nach der ersten und letzten Herbstwanderung – hat in Schweden eine leckere und duftende Hauptperson: Die Zimtschnecke!

Loblieb auf die Zimtschnecke

Ich bin ihnen verfallen, als ich zum ersten Mal in Schweden war. Überall lagen sie, in Cafés gleich vorne auf der Theke unter einem Glasdeckel, in Bäckereien, in der Tankstelle, im Supermarkt sogar inklusive Papierförmchen fertig in der Tiefkühltruhe. Seitdem schnuppere ich schon, wenn ich gerade über die Grenze fahre oder noch am Gepäckband stehe. Mehr lesen...

Bei der Reise Norwegen auf Ökosiegel achten.

Norwegen nachhaltig – Ökosiegel Reisen

Logo: www.svanemerket.no

Lyseford, Geiranger, Preikestolen, die Lofoten… die Liste der Sehenswürdigkeiten in der Natur Norwegens ist lang.  Touristenscharen ziehen jedes Jahr durchs Land, die eine Menge Abgase und Müll verursachen und Ressourcen verbrauchen.

Nachhaltig reisen in Norwegen

Seien wir ehrlich, am besten wäre es für die Umwelt, wenn wir gar nicht mehr verreisen würden. Oder nur noch per Rad, mit der Bahn, auf jeden Fall nicht mit dem Flugzeug oder Kreuzfahrtschiffen. Um dann vor Ort möglichst nichts zu essen und zu trinken. Die Alternative wäre, wenigstens auf  Öko-Labels zu achten, und “grønne ferie”, also “grüne” Ferien zu machen. Es gibt verschiedene solcher Labels: Mehr lesen...

Kirchenschiff Egersund Norwegen

Ostern – Den Umweg nehmen

Ostern steht vor der Tür – die meisten von uns wissen, worum es dabei geht, wir kennen die Osterbotschaft in- und auswendig, denken wir. Für unbekannte Eindrücke sorgte bei mir einmal ein Ostern in der Fremde.

Vertrautes in fremdem Gewand

Ich verbrachte vor vielen Jahren das Osterfest in Schweden, auf einer kleinen Insel an der Westküste, in einer alten Holzkirche, an der ein Schiffsmodell von der Decke hing. Die Lieder erkannte ich zum Teil an der Melodie wieder, ich verstand damals vieles nicht auf Anhieb. Den Inhalt der Gebete schloss ich, kindheits-sonntäglich geschult, aus ihrem Platz in der Liturgie. Mehr lesen...

Die Saat des Guten

Internationaler Frauentag – eine Stimme für die leise Saat.

Frauenkampftag

Der Internationale Frauentag oder Weltfrauentag heißt in Dänemark auch Kvindekampdagen – Kampf also, immer noch? Im Deutschen nennen wir ihn selten so, vielleicht trauen wir uns nicht.

Zu schnell taucht Kritik auf, wenn Frauen ihre Stimme erheben, dann ist die Rede von Männerhass,  dann heißt es, der Feminismus würde zu weit gehen. Schön behandelt (zum Frauentag 2018) in der Spiegel-Kolumne von Margarete Stokowski: Natürlich ist er zu weit gegangen, schreibt sie, sonst verändert sich nichts. Mehr lesen...