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Kosta Boda 275 Jahre

Fenster in Haus in Schweden im Glasreich

2017 feierte die Glasbläserei Kosta Boda am schwedischen Nationalfeiertag ihr 275. Jubiläum, das Königspaar kam zu Besuch, die lange Tradition des Handwerks wurde beschworen.

Die Kosta Boda AB gehört zur Orrefors Kosta Boda AB, bestehend aus den Namen von drei Glashütten, die früher eigenständig waren. Die Hütte Orrefors wurde 2013 geschlossen, die Marke von Kosta Boda übernommen, nachdem man vergeblich versucht hatte, einen Käufer für die Glasproduktion dort zu finden.

Überlebendes Handwerk?

Heute bezieht Kosta Boda einen Teil der Produktion aus dem Ausland, das Design soll aber immer noch aus Schweden kommen. Aber in den letzten Jahren haben sich rund um die Glass Factory in Boda Glasbläser etabliert, die freiberuflich arbeiten, auch für die Kosta Boda AB, in kleinen Betrieben, nach eigenen Vorstellungen. Ihre Handschrift hebt sich deutlich von den schlichteren Gebrauchsartikeln ab. Vielleicht die Lösung für das Überleben des alten Handwerks, vielleicht nicht. Wir sehen in Gläsern eben nicht mehr die Kunstwerke, die sie für unsere Urgroßeltern waren, sondern nehmen sie im Sechserpack mit, wenn wir mehr Gäste als üblich eingeladen haben. Daneben setzt man im Glasreich heutzutage auf Events für Groß und Klein, also doch ein wenig Disney.

Fenster putzen ohne Druck

Als ich das nächste Mal die Fenster – doppelt, mit Isolierwolle dazwischen –  in einem alten schwedischen Haus sah, fragte ich mich, ob sie aus einer alten Glasbläserei stammten. Es sind Raritäten, zart und erstaunlich robust. Beim nächsten Fensterputzen bekam ich die Ermahnung mit auf dem Weg zum Wischlappen, nicht zu stark aufzudrücken. Ich putzte zart und achtete auf die kleinen Bläschen, die in den Scheiben waren, auf die Verzerrungen, die sich ergaben, wenn man durch eine unregelmäßige Stelle hindurchsah. Woher bekommt man eine neue Scheibe, wenn ich sie zerdrücke, dachte ich, außerdem passt eine neue doch gar nicht zu den Rahmen, die schon vieles (aus)gehalten haben.

Ich weiß nicht, ob diese Scheiben im Glasreich produziert wurden. Aber möglich ist es schon. Also polierte ich noch vorsichtiger und begrüßte jede Luftblase mit einem anerkennenden Blick.

 

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Info: Diesen Beitrag habe ich aus freien Stücken und unbeeinflusst geschrieben, ohne eine Gegenleistung dafür zu erhalten.

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